Nymphenfledermaus
Nymphenfledermaus | Foto: Elke & Reimund Francke
Es war einmal eine Nymphe namens Alcathoe. Sie lebte mit ihren Schwestern Leucippe und Arsippe im antiken Griechenland. Weil die drei Schwestern an einem Fest zu Ehren des Dionysos nicht teilnehmen wollten, wurden sie durch eben diesen zur Strafe in Fledermäuse verwandelt. Griechische Sage
Fledermauskundler werden manchmal kreativ bei der Namensvergabe neuer Arten. So geschah es mit der im Jahr 2001 in Europa erstmals beschriebenen Nymphenfledermaus, die damals in Griechenland gefunden wurde.
Mittlerweile gibt es aus weiteren Ländern Nachweise der Art, wenn auch nur auf kleine Regionen begrenzt. Denn: Die Nymphenfledermaus mag urige Wälder mit Bachläufen und abgestorbenen Bäumen. So verwundert es nicht, dass Quartiere häufig hinter Rindenspalten von toten Ästen an Bäumen gefunden wurden. Dort ziehen sie auch ein, wenn die Weibchen ihre Jungen aufziehen wollen. Viel Platz benötigen die Tiere nicht: die Nymphenfledermaus ist der kleinste Vertreter unter den europäischen Myotis-Arten.
In Sachsen gehört die Nymphenfledermaus zu den seltenen Arten. Nachweise von ihr sind bislang noch spärlich und stammen aus den gewässerreichen Regionen im Süden von Leipzig, entlang der Mulde sowie einzeln auch nördlich und südlich von Dresden. Im Winter verkriechen sich die Winzlinge gerne in alte Bergwerke, was in Sachsen in jüngster Zeit bisher nur einmal beobachtet werden konnte.
Ein neues Projekt beim NABU Sachsen soll dazu beitragen, um Kenntnislücken zum Vorkommen der Art schließen.
Kurzübersicht
Artname | Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) |
Autor | Helversen & Heller, 2001 |
Gewicht | 3,5–5,5 g |
Flügelspannweite | 18–24 cm |
Rote Liste Deutschland | 1 |
Rote Liste Sachsen | R |
Reproduktion in Sachsen | Ja |
Überwinterung in Sachsen | Ja |
Typische Sommerquartiere | Spaltenquartiere an Bäumen |
Typische Winterquartiere | Höhlen, Stollen |
Lieblingsnahrung | Kleine Nachtfalter, Mücken, Ameisen |
Rote Liste: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = extrem selten, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet, D = Daten unzureichend
Vorkommen der Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) in Sachsen ab 2005 (Blaue Punkte) | Karte: Zentrale Artdatenbank (ZenA) beim LfULG, Stand Mai 2018.
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