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Fransenfledermaus
Fransenfledermaus | Foto: Eckhard Grimmberger
Wer keine Spinnen mag, wird die Fransenfledermaus lieben! Diese heimische Art ist darauf spezialisiert, Spinnen aus ihren Netzen heraus zu fangen! Und auch generell zählen diese zur ihrer Lieblingsnahrung. Ihren Namen verdankt die Art ihrer Borsten (Fransen) an der Schwanzflughaut – jedoch weiß man nicht, wozu sie gebraucht werden.
Fransenfledermäuse bewohnen einen vielseitigen Lebensraum mit hohem Gehölzanteil. Die Tiere sind daran angepasst, ihre Beute am Blattwerk abzusammeln. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus nicht fliegenden Insekten. Dazu besitzen sie einen vergleichsweise leisen Echoortungsruf, mit dem sie Oberflächen im Nahbereich nach Insekten regelrecht abscannen können.
Wie bei allen anderen europäischen Fledermausarten, beginnt für die Fransenfledermaus im August die Paarungszeit. Hierfür verlassen sie ihren Sommerlebensraum und suchen sogenannte Schwärmquartiere auf, um dort in Kontakt mit Artgenossen zu treten. Beliebt dabei sind unterirdische Stollen und Höhlen, wo sie auch überwintern können.
In Sachsen zählt die Fransenfledermaus zu den mäßig häufigen Arten. Ihre Vorkommensschwerpunkte mit Wochenstuben befinden sich in der Dahlen-Dübener Heide, dem Leipziger Umland, dem Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet sowie dem Vogtlandkreis mit den Vorgebirgslagen.
Hier rufen mehrere Tiere (kurze „zick”-Rufe) - dazwischen erklingen Sozialrufe - in der Nähe eines Quartiers (10fach zeitgedehnt)
Kurzübersicht
Artname
Fransenfledermaus (Myotis nattereri)
Autor
Kuhl, 1817
Gewicht
7–10 g
Flügelspannweite
25–28 cm
Rote Liste Deutschland
*
Rote Liste Sachsen
V
Reproduktion in Sachsen
Ja
Überwinterung in Sachsen
Ja
Typische Sommerquartiere
Baumhöhlen, Fledermauskästen
Typische Winterquartiere
Stollen, Bergwerke, Keller
Lieblingsnahrung
Spinnen, Weberknechte, Raupen, Fliegen
Rote Liste: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = extrem selten, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet, D = Daten unzureichend
Vorkommen der Fransenfledermaus (Myotis nattereri) in Sachsen ab 2005 (Blaue Punkte). Rote Punkte: Wochenstuben ab 2005 | Karte: Zentrale Artdatenbank (ZenA) beim LfULG, Stand Mai 2018.
Über das ganze Jahr verteilt werden Fledermäuse einzeln aufgefunden. Manche Tiere haben sich einfach nur verflogen, viele andere sind verletzt oder unterernährt.