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Neben den natürlichen Feinden der Fledermaus, wie z.B. Marder und Schleiereule, gehen vom Menschen die meisten Gefährdungen für die Tiere aus.
Gebäudebewohnende Fledermausarten sind insbesondere durch Sanierungs- und Abbruchmaßnahmen betroffen. Alle Eingriffe, die an Quartierstrukturen stattfinden, können dazu führen, dass Tiere sterben oder im Falle einer Wochenstube, die Fortpflanzung ausfällt. Für einzelne Tiere gibt es sicher Fluchtmöglichkeiten und Ausweichquartiere, aber keine Garantie, ein solches zu finden.
Hier empfiehlt es sich einen sachverständigen Fledermaus-Spezialisten heranzuziehen, der Bauwerke auf mögliche Quartiere hin überprüft und geeignete Vergrämungs- und Schutzmaßnahmen einleitet oder ggf. Tiere bergen kann.
Fledermäuse sind sehr ortstreu. Sie suchen ihre Quartiere jedes Jahr erneut auf. Kommt es innerhalb ihrer Quartiere zu Veränderungen, hat das oft dramatische Folgen für den Fortbestand der Kolonien.
Fledermäuse, die in Bäumen ihre Quartiere besitzen, sind durch Baumpflegemaßnahmen oder Baumfällungen besonders betroffen. Ihre Quartiere sind ganzjährig geschützt, da die Tiere Sommer wie Winter in Baumhöhlen vorkommen können. Eine begrenzte Schonzeit von März bis September, wie zum Beispiel bei Singvögeln, gibt es nicht.
Um solche Unglücke zu vermeiden, ist es wichtig einen Baum vor den notwendigen Arbeiten durch einen Fledermaus-Spezialisten oder Fachgutachter überprüfen zu lassen. Dieser kann im Zweifelsfall Tiere aus ihrem Quartier bergen.
Um den Baustoff Holz vor Schädlingen zu schützen, wird dieser mit Insektiziden behandelt. Bis 1989 wurden Balken und Hölzer in Dachböden von Privathäusern sowie Kirchen mit Hylotox behandelt, ein Gemisch u. a. aus Lindan und DDT. Fledermäuse, die in Kontakt mit dem Holz kamen, nahmen das Gift durch die Fellpflege auf. Besonders stark betroffen war die Kleine Hufeisennase. Es kam zu starken Bestandseinbrüchen in den Quartieren und häufig auch zum Wegfall.
Insektenschutzmittel wurden und werden außerdem in der Landwirtschaft eingesetzt. Insekten nehmen das Gift auf und sterben daran. Oder Fledermäuse vergiften sich beim Fressen dieser Insekten. Zwei grundsätzliche Folgen ergeben sich dadurch: 1) Insektenrückgang und Nahrungsverknappung. 2) Stehen die Insektizide aus der Gruppe der Neonicotinoide im Verdacht, Nervenschäden bei Fledermäusen hervorzurufen.
Grüne Energien leisten einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung der Energiewende. Ihre Nutzung ist jedoch auch mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Die Rotorblätter von Windenergieanlagen bewegen sich in Höhen, wo viele Vogel- und auch Fledermausarten fliegen. Die direkte Kollision des Tieres mit dem Rotorenblatt (Fledermausschlag) führt meist zum Tod. Zum anderen führen Luftverwirbelungen an den drehenden Rotorblättern zu Luftdruckunterschieden, die bei den Fledermäusen Gefäßplatzungen verursachen (Barotrauma). Auch daran sterben die Tiere. Man spricht von sogenannten Schlagopfern, wenn man verendete Tiere unter solchen Anlagen findet.
Am meisten betroffen sind vor allem die ziehenden Fledermausarten und jene, die sich in den entsprechenden Höhen aufhalten: Abendsegler, Rauhautfledermaus, Zweifarbfledermaus und Zwergfledermaus. Das Landesamt für Umwelt in Brandenburg sammelt seit vielen Jahren die gemeldeten Schlagopfer - aus diesen Daten kann man den Trend ebenfalls ablesen.
Maßgeblich für den Schutz vor Fledermausschlag sind die naturräumliche Ausstattung, Nähe zu Quartieren und Zugrouten sowie das Wetter. Grundsätzlich gilt, dass bei naheliegenden Gehölzen, mit Windgeschwindigkeiten bis 8 m/s und Temperaturen über 13°C mit einem erhöhten Fledermausaufkommen gerechnet werden muss. Vor dem Neubau von Windkraftanlagen muss eine umfängliche Fledermausuntersuchung stattfinden, um solche Faktoren zu ermitteln. Für bereits bestehende Anlagen werden zum Teil sogenannte Abschaltzeiten beauflagt und umgesetzt. Das führt zu keiner kompletten Vermeidung von Schlagopfern, soll jedoch zu einer Verminderung führen.
Spätestens seit Radio PSR’s „Hufi Hufeisennase“ weiß man, dass beim Brücken- und Straßenbau Fledermäuse berücksichtigten werden müssen. Insbesondere beim Straßenbau werden Landschaften zerschnitten bzw. geteilt. Wenn Straßen ausgebaut oder verbreitert werden, bringt das eine erhöhte Geschwindigkeit sowie Anzahl der fahrenden PKW’s mit sich.
Fledermäuse sind insofern gefährdet von Straßen da sie bei derer Überquerung zu Kollisionsopfer werden können. Betroffen sind davon nicht alle Arten. Grob unterscheidet man zwischen strukturgebundenen, bedingt strukturgebundenen und wenig strukturgebundenen Fledermausarten. Entscheidend für diese Einteilung ist ihr Jagd- und Flugverhalten. So gibt es Arten, die ihre Nahrung überwiegend im freien Luftraum oder entlang von Baumkronen erbeuten. Problematisch wird es bei denjenigen Arten, die aufgrund ihrer Echoorientierung an die Jagd inmitten der Vegetation angepasst sind und dadurch auch nur 1-5 Meter peilen können. Diese Arten fliegen nicht im freien Luftraum sondern entlang von Gehölzstreifen oder Hecken – den sogenannten Leitstrukturen – um vom Quartier in ihr Jagdhabitat zu gelangen. Treffen sie dabei auf eine Straße, überfliegen sie diese nur knapp über dem Erdboden, damit sie sich besser orientieren können. In entsprechender Höhe befindet sich auch die Motorhaube eines vorbeifahrenden Autos .…
Besonders kritisch wird dieses Szenario, wenn sich die geplante Straße in der Nähe von Wochenstuben befindet. Hier bedarf es einer umfassenden Voruntersuchung um zu ermitteln, welche Arten im Gebiet vorkommen, welche reproduzieren und wo die betroffenen Weibchen entlang fliegen. Anhand der daraus gewonnenen Erkenntnisse können Schutzmaßnahmen für die Fledermäuse abgeleitet werden um für den Vorhabensträger und dem Naturschutz die bestverträgliche Lösung zu finden.
Über das ganze Jahr verteilt werden Fledermäuse einzeln aufgefunden. Manche Tiere haben sich einfach nur verflogen, viele andere sind verletzt oder unterernährt.
Spende für den Fledermausschutz