Kleinabendsegler

Kleinabendsegler | Foto: Otto Schäfer

Bisher weiß man in Sachsen wenig über das Vorkommen des Kleinabendseglers (auch Kleiner Abendsegler). Anhand der bisherigen Fundlage zeichnet sich ein heterogenes Bild hinsichtlich der Quartierwahl und Raumnutzung ab. Reproduktionsnachweise stammen südlich der Stadt Leipzig, aus dem Oberlausitzer Bergland sowie aus dem Elbtal bei Dommitzsch und Dresden. Die Art sucht bevorzugt Wälder mit hohem Laubbaumanteil auf und bezieht in Spechthöhlen, Baumspalten sowie Fledermauskästen aus Holzbeton Quartier. Damit ist der Kleinabendsegler eine typische Waldfledermausart. Ganz besonders hervorzuheben ist allerdings der aktuelle Fund einer kopfstarken Reproduktionsgesellschaft (75 Alttiere) hinter einer Holzverkleidung an einem Wohnhaus nahe Wurzen!

Zur Nahrungssuche fliegt der Kleinabendsegler vorzugsweise in der Nähe von Baumkronen, Parkanlagen und auch über Gewässern. Vergleichbar mit dem Großen Abendsegler erbeutet er seine Nahrung im freien Luftraum. Da die Ultraschallrufe sehr stark dem des Artgenossen ähneln, sind Kleiner und Großer Abendsegler akustisch mittels Detektor nur schwer voneinander zu unterscheiden.

Erwähnenswert ist, dass der Kleinabendsegler auch zu den Weitstreckenwanderern unter den europäischen Fledermäusen zählt. Anhand von Beringungsdaten wurde eine Rekordstrecke von über 1.500 km ermittelt. In den alten Bundesländern markierte Tiere wurden in der Schweiz, in Südfrankreich und sogar auch in Spanien wiedergefunden.


Kurzübersicht

ArtnameKleinabendsegler (Nyctalus leisleri)
AutorKuhl, 1817
Artname (alt)Kleiner Abendsegler
Gewicht13–18 g
Flügelspannweite26–32 cm
Rote Liste DeutschlandD
Rote Liste Sachsen3
Reproduktion in SachsenJa
Überwinterung in SachsenNicht nachgewiesen
Typische SommerquartiereBaumhöhlen, Fledermauskästen
Typische Winterquartiere
LieblingsnahrungNachtfalter, Köcherfliegen, Mücken
Rote Liste: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = extrem selten, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet, D = Daten unzureichend

Vorkommen des Kleinabendseglers (Nyctalus leisleri) in Sachsen ab 2005 (Blaue Punkte). Rote Punkte: Wochenstuben ab 2005 | Karte: Zentrale Artdatenbank (ZenA) beim LfULG, Stand Mai 2018.

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Diese Maßnahme wurde 2018–2020 mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Die Förderung erfolgt durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft.