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Graues Langohr
Wochenstube vom Grauen Langohr im First eines Dachbodens | Foto: Elke & Reimund Francke
Als typische Dorffledermausart wird das Graue Langohr bezeichnet. Namensgebend ist die Größe ihrer Ohren, die sie neben der Echoorientierung auch zum Hören verwenden. So können sie noch viel mehr Eindrücke aus ihrem Umfeld wahrnehmen. Denn das benötigen sie auch, wenn sie im dichten Blattwerk von Bäumen und Sträuchern nach Insekten jagen und wie ein Kolibri in der Luft verharren und sogar kurz rückwärts fliegen. Zur Lieblingsnahrung gehören Nachtfalter, welche im Flug erbeutet und anschließend zu einem Frassplatz getragen werden. Solche Plätze kann man daran erkennen, dass einige Falterflügelreste auf dem Boden verteilt liegen. Ein ähnliches Verhalten zeigt auch die Schwesternart das Braune Langohr, welche ebenfalls in Sachsen beheimatet ist. Beide Langohr-Arten lassen sich nur schwer voneinander unterscheiden.
Im Vergleich zur Schwesternart ist das Graue Langohr essentiell auf Gebäudequartiere angewiesen. Vorzugsweise beziehen sie Spaltenquartiere in größeren Dachböden, wo sie mehrere Hangplätze besitzen. Beliebte Stellen sind hierbei Spalten am Schornstein und dem Gebälk sowie unter der Dachspitze. Da die Langohren kältetolerante Fledermausarten sind, kann es passieren, dass die Tiere noch lange über die Wochenstubenzeit hinaus im Sommerquartier bleiben. Mitunter ist auch eine oberirdische Überwinterung der Tiere nicht auszuschließen, insbesondere wenn sich in alten Gebäuden noch Natursteinmauern mit Fugen befinden. Falls das Graue Langohr unterirdische Winterquartiere aufsucht, befinden sich diese meist in unmittelbarer Umgebung zum Sommerquartier – oftmals noch im selben Dorf. Hieran erkennt man, wie wichtig es ist, für die Grauen Langohren ausreichend Quartiermöglichkeiten innerhalb einer Ortschaft zu erhalten!
Sozialrufe im Wochenstubenquartier des Grauen Langohrs (10fach zeitgedehnt)
Rote Liste: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = extrem selten, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet, D = Daten unzureichend
Vorkommen des Grauen Langohrs (Plecotus austriacus) in Sachsen ab 2005 (Blaue Punkte). Rote Punkte: Wochenstuben ab 2005 | Karte: Zentrale Artdatenbank (ZenA) beim LfULG, Stand Mai 2018.
Über das ganze Jahr verteilt werden Fledermäuse einzeln aufgefunden. Manche Tiere haben sich einfach nur verflogen, viele andere sind verletzt oder unterernährt.