Teichfledermaus
Teichfledermaus | Foto: Jörn Horn
Ein sehr seltener Gast in Sachsen ist die Teichfledermaus. Nachweise der Art aus den vergangenen Jahren stammen von Einzeltierfunden aus den Monaten April bis August, wobei noch keine Hinweise für eine Reproduktion gelangen. Bekannt sind Vorkommen der Teichfledermaus in Elbnähe, nahe der brandenburgischen Grenze, südlich und nördlich von Dresden sowie in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Ein Großteil der aufgefundenen Teichfledermäuse stammt aus Gebäuden, weshalb für diese eine höhere Bedeutung hinsichtlich einer Quartiernutzung für die Art abzuleiten ist. Als Quartier in Frage kommen zum Beispiel Dachböden sowie Holzverkleidungen und Fensterläden. Eine Nutzung von Winterquartieren in Sachsen konnte bisher nicht belegt werden. Die nächstgelegenen Überwinterungsnachweise stammen von Tieren in Stollen in Nordböhmen.
In ihrem äußeren Erscheinungsbild ähnelt die Teichfledermaus am stärksten der Wasserfledermaus – ist jedoch bei weitem größer. Ebenfalls jagt die Art opportunistisch über Wasseroberflächen, wobei Insekten auch mit den großen Füßen von der Wasseroberfläche abgesammelt werden. Es gelangen sogar Beobachtungen von Teichfledermäusen, die über dem Meer jagten als vermehrt Kleinkrebse auftraten.
Kurzübersicht
Artname | Teichfledermaus (Myotis dasycneme) |
Autor | Boie, 1825 |
Gewicht | 13–18 g |
Flügelspannweite | 20–30 cm |
Rote Liste Deutschland | G |
Rote Liste Sachsen | R |
Reproduktion in Sachsen | Nicht nachgewiesen |
Überwinterung in Sachsen | Nicht nachgewiesen |
Typische Sommerquartiere | Dachböden |
Typische Winterquartiere | Stollen, Bunker, Keller |
Lieblingsnahrung | Zuckmücken, Köcherfliegen, Nachtfalter |
Rote Liste: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = extrem selten, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet, D = Daten unzureichend
Vorkommen der Teichfledermaus (Myotis myotis) in Sachsen ab 2005 (Blaue Punkte) | Karte: Zentrale Artdatenbank (ZenA) beim LfULG, Stand Mai 2018.
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