Breitflügelfledermaus
Breitflügelfledermaus | Foto: Reimund Francke
Ein heimlicher Bewohner an Gebäuden ist die Breitflügelfledermaus. In ihrer Lebensweise ist diese Fledermausart stark an menschliche Bauwerke gebunden und bezieht dort Quartier in klassischen Spaltenstrukturen von Dachböden oder Fassadenverkleidungen. Umso stärker ist sie deshalb auch gefährdet, wenn solche Bereiche infolge von Sanierungs- oder Abbruchmaßnahmen vernichtet werden. Die Breitflügelfledermaus gilt in Sachsen als häufige Art, wenngleich alte Quartiermeldungen aktuell neu überprüft werden. Schwerpunkte ihrer Verbreitung mit Reproduktionsnachweisen liegen in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, südlich und nördlich von Leipzig, am Rande der Dübener Heide sowie nördlich von Dresden. Die Art ist eher den sächsischen Tief- und Hügellandgebieten zuzuordnen.
Ihren Namen erhielt die Breitflügelfledermaus aufgrund ihrer Flügelform. Sie ist eine unserer großen Fledermausarten. Im Vergleich zu Mausohr und Abendsegler fallen jedoch ihre Flügel deutlich breiter aus, wodurch sie zwar langsamer fliegen, aber vielseitig im Nahrungsflug agieren kann. Die Art kann Insekten sowohl im freien Luftraum erbeuten als auch unmittelbar an der Vegetation absammeln. Bei Auftreten eines größeren Insektenschwarms ist das Auftreten von bis zu 20 Breitflügelfledermäusen gleichzeitig möglich.
Kurzübersicht
Artname | Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) |
Autor | Schreber, 1774 |
Gewicht | 18–25 g |
Flügelspannweite | 32–38 cm |
Rote Liste Deutschland | 3 |
Rote Liste Sachsen | 3 |
Reproduktion in Sachsen | Ja |
Überwinterung in Sachsen | Ja |
Typische Sommerquartiere | Spaltenquartiere an Gebäuden |
Typische Winterquartiere | Keller |
Lieblingsnahrung | Mai- und Junikäfer, Dungfliegen, Wanzen |
Rote Liste: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = extrem selten, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet, D = Daten unzureichend
Vorkommen der Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) in Sachsen ab 2005 (Blaue Punkte). Rote Punkte: Wochenstuben ab 2005 | Karte: Zentrale Artdatenbank (ZenA) beim LfULG, Stand Mai 2018.
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