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Mückenfledermaus
Mückenfledermaus | Foto: Falko Meyer
Viele Jahre blieb das Vorkommen der Mückenfledermaus unerkannt, da sie für ihre Schwesternart, die Zwergfledermaus, gehalten wurde. Die Mückenfledermaus ist allerdings noch etwas kleiner und gilt als kleinste Fledermausart Europas. Aufgrund von Unterschieden beim Echoortungs-Signal kam bereits in den 1980er Jahren der Verdacht auf, dass es sich um eine neue Art handeln könnte. Es folgten genetische Untersuchungen, die bestätigten, dass neben der Zwergfledermaus noch die Mückenfledermaus existiert. In Sachsen wurde die Art erst im Jahr 2000 entdeckt. Dabei wurden Quartiere der Zwergfledermaus als welche der Mückenfledermaus korrigiert - es gelangen aber auch komplette Neu-Entdeckungen. Allerdings wurden bislang noch nicht alle Regionen Sachsens auf das Vorkommen der Art untersucht.
Zwerg- und Mückenfledermaus weisen beide eine vergleichbare Lebensweise und Jagdverhalten auf, wobei für die Mückenfledermaus eine höhere Anbindung an Gewässerreichtum und Laubwaldanteil im Lebensraum erkennbar ist. Beide Arten können zur Fortpflanzung große Kolonien bilden, die sich vorzugsweise in kleinen Spalten von Gebäudefassaden befinden. Die größte Wochenstubengesellschaft in Sachsen befindet sich in Thallwitz und umfasst mehr als 200 Weibchen. Es wird auch davon ausgegangen, dass es sich dabei um eines der bedeutungsvollsten Quartiere der Art in Deutschland handelt!
Ortungs- und Sozialrufe der Mückenfledermaus (10fach zeitgedehnt)
Kurzübersicht
Artname
Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus)
Autor
Leach, 1825
Artname (alt)
(Zwergfledermaus)
Gewicht
4–7 g
Flügelspannweite
19–23 cm
Rote Liste Deutschland
*
Rote Liste Sachsen
3
Reproduktion in Sachsen
Ja
Überwinterung in Sachsen
Ja
Typische Sommerquartiere
Spaltenquartiere an Gebäuden und Bäumen, Fledermauskästen
Typische Winterquartiere
vermutlich Baumquartiere
Lieblingsnahrung
Zuckmücken, Gnitzen, Eintagsfliegen
Rote Liste: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = extrem selten, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet, D = Daten unzureichend
Vorkommen der Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) in Sachsen ab 2005 (Blaue Punkte). Rote Punkte: Wochenstuben ab 2005 | Karte: Zentrale Artdatenbank (ZenA) beim LfULG, Stand Mai 2018.
Über das ganze Jahr verteilt werden Fledermäuse einzeln aufgefunden. Manche Tiere haben sich einfach nur verflogen, viele andere sind verletzt oder unterernährt.