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Im Januar haben es die Dresdener den Leipzigern gleichgetan und sich zu einem ersten Fledermaus-Stammtisch zusammen gefunden. Seither finden diese Treffen regelmäßig statt. Neulinge wurden hier in die Fledermauspflege eingeführt, Quartiere bekamen neue Betreuer und auch ein Flugraum für auszuwildernde Pflegetiere wurde gefunden und eingerichtet. Die monatlichen Treffen sind Anlaufstellen für alle Personen, die sich mit Fledermäusen in ihrer Freizeit, bei der Arbeit, in der Schule oder im Studium beschäftigen. So erfreut sich die Runde einer immer größer werdenden Gemeinschaft an Fledermaus-Interessierten.
Der Leipziger Stammtisch konnte im Jahr 2019 sein einjähriges Bestehen feiern.
Auch im Quartierpatenprojekt wurden Erfolge erzielt: Im Sommer haben wir unser gesetztes Ziel von 50 Quartierpaten erreicht und mittlerweile überschritten. Im Naturschutzzentrum Erzgebirge sowie in der Naturschutzstation Schloss Heynitz fanden vor großem Publikum Projektvorstellungen statt. Zudem durften die Besucher Fledermausquartiere näher betrachten. Im Rahmen des Quartierpaten-Projektes konnten außerdem neue Fledermausquartiere geschaffen sowie bestehende Quartiere ausgebessert werden. Letzteres haben wir dem Patenteam des NABU-Bundesverbandes zu verdanken, das unsere Förderanträge bewilligt hat (im NABU-Report nachzulesen). Einen großen Zuspruch haben unsere Fledermaus-Schulungen in Vielau, Neschwitz, Borna-Birkenhain, Geising und Torgau erhalten. Drei dieser Veranstaltungen widmeten sich vor allem dem Thema Fledermausquartiere, welche sehr vielfältig sein können. Bei zwei Veranstaltungen wurde das Augenmerk auf die Fledermausbestimmung gelegt: Mit Präparaten der Fledermausmarkierungszentrale Dresden sowie Netzfängen konnten die Teilnehmer sich erstmalig an Vermessungs- und Determinierungsübungen herantasten. Die schwärmenden Tiere am Quartier sowie die Beringung bei klirrender Kälte in Rehefeld-Zaunhaus werden die 20 Teilnehmer wohl nicht so schnell vergessen.
Der Spätsommer bot gleich mehrere Highlights hintereinander: Die Sächsische Schweiz lockte so manche Fledermausfreunde aus anderen Bundesländern an. Man traf sich zum gemeinsamen ehrenamtlichen Fledermausfang und konnte bei einer Wanderung die Gegend auskundschaften. Ein großes Fledermausfest fand im Schloss Maxen statt, das selbst Quartier für die Kleine Hufeisennase ist. Über 300 Besucher feierten hier bei Bastelei, Kastenbau, Kaffee und Kuchen sowie Vorträgen am 24. August die internationale Batnight. Eine Woche später fanden sich 50 Erwachsene und 20 Kinder zum Fledermausabend in Großhennersdorf ein. Auch im ehemaligen Besucherbergwerk Miltitz-Roitzschen wurde zum Fledermausabend eingeladen, der gleichzeitig den Spätsommerausklang bildete. Daneben gab es vielerorts weitere Fledermaus-Veranstaltungen im Rahmen von Exkursionen und zur Batnight sowie ein Fledermauskolloquium im HAUS DER TAUSEND TEICHE.
Die Zusammenarbeit mit der Hochschule Zittau/Görlitz wurde intensiviert da sich Studierende sowie Mitarbeiter für den lokalen Fledermausschutz interessieren. Ein Student der Hochschule hat das Quartierpatenprojekt durch ein Praktikum unterstützt und erhielt somit gleichzeitig eine umfangreiche Fledermaus-Weiterbildung.
Im Wermsdorfer Forst wurde die Bechsteinfledermaus samt Wochenstubenquartier nachgewiesen, was den Erstnachweis für Westsachsen darstellt.
Ein alles überragendes Highlight war der Fund der Alpenfledermaus in Leipzig. Schon die Bestätigung der Weißrandfledermaus in Dresden ein Jahr zuvor war eine unerwartet positive Überraschung für die sächsischen Fledermausfreunde. Beide Arten waren zuvor in Sachsen noch nicht nachgewiesen. Die Entdeckung der Alpenfledermaus samt Fortpflanzungsquartier im Leipziger Stadtgebiet war sogar ein Novum für die Bundesrepublik, denn bislang hat es deutschlandweit keinen Reproduktionsnachweis des Tieres gegeben.
Die Pläneschmiede läuft weiter für 2020. Insbesondere die Fledermausschulungen sind auf reges Interesse gestoßen und werden wieder stattfinden. Gleich drei Wochenenden laden zu ehrenamtlichen Erfassungsaktionen in verschiedenen sächsischen Regionen ein. Viele weitere Ideen werden noch gesponnen und warten auf ihre Realisierung.
Ein Dankeschön geht an die Dresdner Fledermausmarkierungszentrale, die Sächsische Landesstiftung für Natur und Umwelt und das Patenteam vom NABU-Bundesverband. Dank auch allen Unterstützern und Teilnehmenden im Quartierpaten-Projekt sowie allen ehrenamtlichen Fledermausfreunden und Berufskollegen.
Tun wir es den Fledermäusen gleich und nutzen die bevorstehenden Tage und Wochen hoffentlich zum Runterfahren, Entspannen und zur Einkehr. Fledermausschutz Sachsen wünscht allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.
Über das ganze Jahr verteilt werden Fledermäuse einzeln aufgefunden. Manche Tiere haben sich einfach nur verflogen, viele andere sind verletzt oder unterernährt.
Spende für den Fledermausschutz