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Für Fledermäuse wird es immer schwieriger, geeignete Quartiere zu finden. Baumfällungen, Gebäudesanierungen und -abbruchmaßnahmen erschweren den Tieren die Suche. Der Torgauer Tier- und Naturschutzverein „Sternschild“ hat sich als Fledermauspate bereiterklärt, sich dem Thema anzunehmen. Gemeinsam mit dem NABU Sachsen und der Naturschutzwerkstatt Torgau wurden vor wenigen Tagen 25 künstliche Fledermausquartiere an den Bäumen um den Weßniger Parkteich befestigt.
„Wir waren bereits 2018 bei einem Vortrag über die Fledermäuse von Bianka Schubert so begeistert, dass wir das Projekt unbedingt unterstützen wollten. So kam es zu dem gemeinsamen Fledermausprojekt“, erinnert sich Norman Graf, Vorsitzender des Vereins. Verschiedene Kastengruppen seien bereits im Torgauer Ratsforst und am Großen Teich angebracht worden. Somit konnte herausgefunden werden, dass sich von den 25 in Deutschland lebenden Fledermausarten hier besonders die Abendsegler, Wasserfledermäuse, Fransenfledermäuse, Rauhautfledermäuse sowie die Braunen und Grauen Langohren heimisch fühlen.
Welche Arten sich in Weßnig aufhalten, bleibt abzuwarten. Vermutet wird unter anderem die Wasserfledermaus. Die Angler, die sich um den Teich kümmern, konnten bereits viele Tiere in der Abenddämmerung beobachten. „Mindestens einmal im Jahr sollten die Kästen kontrolliert und gereinigt werden. Wie lange es dauert, bis die Tiere die Kästen annehmen, kann ganz unterschiedlich sein. Von sofort bis zu zehn Jahren. Das lässt sich wirklich nicht vorhersehen. In einem Kasten können bis zu 40 Fledermäuse leben. Es gibt die Wochenstubenkolonien, in denen Weibchen ihre Jungtiere aufziehen, Männchenkolonien oder auch Paarungsgesellschaften“, erklärt Bianka Schubert vom Fledermausschutz des NABU Sachsen. Die Mitglieder von „Sternschild“ haben nun die Aufgabe, die Kästen im Auge zu behalten.
Zählergebnisse können dann auf der Internetseite www.fledermausschutz-sachsen.de in ein Meldeformular eingetragen werden.
Bei den 25 Quartieren handelt es sich um zehn Flach- und elf Rundkästen aus Holzbeton sowie vier Holzkästen, die zum großen Teil von der Naturschutzwerkstatt Torgau gespendet wurden. „Am Großen Teich befinden sich etwa 120 Kästen. Hier ging es erst nach drei Jahren richtig los. Im Roitzscher Waldgebiet befinden sich ebenfalls 120 Kästen und im Trossiner Wald 30 Kästen“, erklärt Stefan Plaszkorski von der Naturschutzwerkstatt Torgau.
Auch in Weßnig können noch weitere Kästen angebracht werden. Doch nun will man erst einmal abwarten, wie die Fledermäuse die neuen Quartiere annehmen und welche Arten sich einnisten werden. „Wir sind gespannt und werden die Kästen regelmäßig im Auge behalten, ohne die Tiere zu stören“, sagt Mandy Graf von Sternschild.
Autor: Kristin Engel, Zeitungsartikel aus der Torgauer Zeitung
Über das ganze Jahr verteilt werden Fledermäuse einzeln aufgefunden. Manche Tiere haben sich einfach nur verflogen, viele andere sind verletzt oder unterernährt.
Spende für den Fledermausschutz