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Im Rahmen des damaligen NABU Projektes „Pflückuffer Wald“ wurden im Oktober 1999 über 100 Fledermauskästen aus witterungsbeständigem Holzbeton im Ratsforst Torgau und am Großen Teich angebracht, um Informationen zum Fledermausvorkommen in diesem Gebiet zu erhalten. Weitere 45 Fledermauskästen wurden an den NABU-Teichen bei Trossin und 100 Kästen im Wald bei Roitzsch installiert. Die Kästen wurden seitdem jährlich kontrolliert und so ist dokumentiert, dass im Laufe der Jahre alle Kästen durch Fledermäuse genutzt werden.
In den über 20 Jahre alten Fledermausquartieren haben sich Wochenstubenkolonien der Fransenfledermaus, des Großen Abendseglers, der Wasserfledermaus und des Braunen Langohrs etabliert. Einzelnachweise gibt es außerdem von der Brandt-, Rauhaut- und Mückenfledermaus. In Trossin ist zudem die einzig bekannte Wochenstube des Kleinabendseglers im Landkreis Nordsachsen ansässig. In Roitzsch kann man regelmäßig eine Wochenstubenkolonie von Mopsfledermäusen beobachten.
Die Jahrzehnte haben den bestehenden Kästen allerdings sehr zugesetzt; sie sind zum Teil durchlöchert, mit dem Baum umgefallen und zerbrochen oder wurden gestohlen. Die Quartiere weiterhin zu erhalten, ist von enormer Bedeutung in Hinblick auf die Quartiertreue der Arten sowie dem ständigen Verlust natürlicher Lebensräume in Baumhöhlen und Rindenspalten.
Aus diesem Grund hat sich der NABU Sachsen vorgenommen, die Kästen gegen neuere zu ersetzen. Gefördert wurde der Kauf über die Richtlinie Natürliches Erbe. Nach einigen Verzögerungen konnten die Helfer im Frühjahr 2021 endlich beginnen, einen Teil der anvisierten Fledermauskästen auszutauschen: Ulrich Zöphel, André Porschien, Domenic Funke und Bianka Schubert wechselten in vier Tagen insgesamt 185 Fledermauskästen in Torgau und Trossin aus. Die in den Quartieren lebenden Fledermäuse wurden behutsam in ihre neuen Behausungen umgesetzt. Das betraf in beiden Regionen insgesamt über 450 Tiere der Arten Abendsegler, Fransenfledermaus, Wasserfledermaus, Braunes Langohr und Rauhautfledermaus. Der Einsatz wurde auch gleich zum Anlass genommen, um mehr als 300 Abendsegler im Rastforst Torgau zu beringen.
Fortsetzung und Abschluss der Umhängaktion sind für Spätsommer 2021 nach Beendigung der Wochenstubenzeit geplant.
Über das ganze Jahr verteilt werden Fledermäuse einzeln aufgefunden. Manche Tiere haben sich einfach nur verflogen, viele andere sind verletzt oder unterernährt.
Spende für den Fledermausschutz