Häufige Fragen (FAQ)

Fledertiere allgemein

Fledermäuse gehören zu den Fledertieren (Chiroptera, zu deutsch „Handflügler“) und sind die einzigen Säugetiere auf der Erde, die zum aktiven Flug fähig sind. Anatomisch sind Fledermäuse aufgebaut, wie klassische Säugetiere mit der Besonderheit, dass die Hände besonders lange Finger besitzen und zwischen diesen Fingern eine Flughaut aufgespannt ist. Sie bilden eine eigene Ordnung im Tierreich und sind näher verwandt mit Walen und Pferden, als mit den Nagetieren, obwohl sie häufig als fliegende „Mäuse“ bezeichnet werden. Weltweit gibt es über 1400 Fledertierarten, die verschiedenste Klimazonen und Lebensräume bewohnen. Die meisten von ihnen sind Insektenfresser. Flughunde gehören auch zu den Fledertieren und ernähren sich von Früchten. Weitere Arten bestäuben nachtblühende Pflanzen, weil sie den Nektar zu sich nehmen. Allen Fledertieren ist gemein, dass sie dämmerungs- und nachtaktiv sind. Durch ihre Fähigkeit zur Echoortung können sie sich im Dunkeln orientieren und Nahrungsquellen detektieren. Aufgrund dessen haben Sie ein besonders gut ausgeprägtes Hörvermögen. Sie gebären 1-2 lebende Jungtiere im Jahr, welche sie bis zur Selbstständigkeit säugen. Unsere heimischen Arten halten Winterschlaf, weil ihnen keine Insekten als Nahrung zur Verfügung stehen. Einige Arten ziehen im Herbst, wie unsere Zugvögel, in den Süden zum Überwintern.

In Deutschland kommen insgesamt 25 Arten vor – davon 22 in Sachsen. Zu den kleinsten Arten gehören die Mücken- und Zwergfledermaus, welche bequem in eine Streichholzschachtel hineinpassen. Dahingegen ist die größte in Deutschland beheimatete Fledermausart das Große Mausohr mit einer Flügelspannweite von bis zu 40 cm.

Weitere Informationen zu heimischen Arten finden Sie hier.

Weltweit gibt es über 1.400 Fledermausarten, wovon der überwiegende Anteil Insekten frisst. Weiterhin gibt es Fledermäuse, die Nektar trinken, Fische, Frösche und andere Tierarten fressen. Lediglich drei Fledermausarten ernähren sich von Blut. Die sogenannten Vampirfledermausarten leben ausschließlich in Mittel- und Südamerika. Unsere 25 heimischen Fledermausarten fressen ausschließlich Insekten.

Heimische Fledermäuse allgemein

Fledermäuse verschlafen den Tag in Baum- oder Gebäudequartieren.

In den Sommermonaten bilden die Weibchen mitunter große Kolonien, wo sie jedes Jahr ihre Jungtiere bekommen und gemeinsam aufziehen. Die Männchen bilden in dieser Zeit eigene, oft einzelne Quartiere.

Hangplätze und Quartiere können schmale Ritzen hinter Schiefer- oder Holzverschalung, Fensterläden, im Bereich der Dachtraufe und Ortgang darstellen. An Bäumen suchen die Tiere gerne Spechthöhlen oder Spalten hinter loser Borke auf. Aber auch Dachböden von Scheunen und Kirchen sowie Keller und Stollen werden von den Tieren je nach Jahreszeit häufig genutzt.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Unsere heimischen Fledermausarten sind auf Insekten als Nahrung angewiesen. Diese sind im Winter Mangelware. Um dem Hunger zu entgehen, bleibt nur eines: Schlafen und Energie sparen! Dazu suchen sich die Tiere kalte aber frostfreie Quartiere, wo sie die Körpertemperatur auf wenige Grade über die Umgebungstemperatur absenken können. Somit wird der Kreislauf komplett herabgesetzt, womit sich auch die Atmung und Herzfrequenz auf wenige Schläge pro Minute reduziert.

Ab Oktober bis zirka in den März hinein verbringen unsere heimischen Fledermausarten den Winter in sogenannten Winterquartieren, um einzeln oder in Kolonien zu schlafen. Typische unterirdische Winterquartiere kennt man in natürlichen Höhlen, Stollen und alten Kellern, wo es zugluftfrei ist und eine hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht. Aber auch große Baumhöhlen oder Hohlräume an Gebäuden dienen manchen Arten als Überwinterungsquartier, wo sie sich mit der eigenen Körperwärme in Gruppen gegenseitig vor Frosttemperaturen schützen.  

Auf ihren Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartier können die Tiere sehr weite Strecken zurücklegen. Bekannt ist eine Rauhautfledermaus mit einer Zugstrecke von über 2000 Kilometer. Einige Arten fliegen aber auch „nur“ bis ins Erzgebirge oder bleiben im selben Dorf.  

Weitere Infos zum Fledermausjahr hier.

Fledermäuse sind sehr traditionell und nutzen im Jahresverlauf bzw. in unterschiedlichen Lebensabschnitten auch verschiedene Quartiere. Beispielsweise leben in den Wochenstubenverbänden von etwa Ende April bis in den September viele Weibchen, die ihre Jungen gemeinsam aufziehen. Sie nutzen für diesen Lebensabschnitt meist dieselben Quartiere jedes Jahr wieder. Im Winter suchen Fledermäuse ruhige und ungestörte Quartiere auf, deren Temperatur stabil ist. Wichtig ist den Fledermäusen, dass sie sicher vor Fressfeinden, Kälte und Witterung geschützt sind. Eine Überwinterungsgesellschaft besteht aus vielen verschiedenen Fledermausarten und meist suchen diese auch immer wieder dasselbe Winterquartier auf.

Informationen zu Fundtieren

Bei der Erstversorgung von Fundtieren sind folgende Hinweise zu beachten:

Fledermäuse sind zwar klein, können aber mächtig zubeißen. Daher bitte unbedingt nur mit Handschuhen oder Hilfsmitteln (z.B. Handtuch) anfassen!

Das Tier danach so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone und in Sicherheit vor Hunden, Katzen und Autos bringen.

Die Fledermaus ist in einem gut verschlossenen Karton (z.B. Schuhkarton) mit Luftlöchern, einem Handtuch, einem kleinen Wassernapf (z.B. Schraubverschlussdeckel) fürs Erste gut aufgehoben. Zur Not ist auch ein normaler Stoffbeutel ausreichend. Aber auch hier darauf achten: gut zuknoten!

Den Karton/Beutel in einen nicht zu warmen Raum, möglichst dunklen und störungsfreien Platz (z.B. Abstellkammer, Keller etc.) bringen.

Ein ganz entscheidender Hinweis:
Bitte den Tieren niemals Milch, Obst, Ei, Fleisch oder Ähnliches anbieten! Unsere einheimischen Fledermäuse sind reine Insektenfresser – die falsche Fütterung kann sehr ernste Folgen haben!

Anschließend wendet man sich an einen regionalen Fledermausexperten. Kontaktdaten für Sachsen finden sich hier.

Zudem stehen Ihnen über die NABU-Fledermaushotline 030-284984-5000 weitere Ansprechpartner*innen zur Verfügung.

Auch tote Fledermäuse können noch wichtige Informationen zur Verbreitung einer Art, Hinweise auf Quartiere, Ernährungszustand usw. liefern. Darum bitte das gefundene Tier ohne Berührung (z.B. mit Handschuh, Schippe, Ast oder ähnlichem) in einen Gefrierbeutel oder Schraubglas verfrachten und im Tiefkühler deponieren.

Anschließend wendet man sich an einen regionalen Fledermausexperten. Kontaktdaten für Sachsen finden sich hier.

Zur individuellen Kennzeichnung von Fledermäusen werden so genannte Unterarmklammern verwendet, ähnlich der Beringung bei Singvögeln. Die Markierungen ermöglichen Aufschlüsse über Alter, Quartiernutzung oder Flugdistanzen von einzelnen Individuen.

Die Unterarmklammer (auch Fledermausklammer genannt) besteht aus einer Aluminiumlegierung auf der das Kürzel der Markierungszentrale sowie ein Großbuchstabe mit 5- oder 6-stelliger Zahlenkombination gestanzt sind.

Wird eine Fledermaus mit Markierung gefunden, liest man die Prägung auf dem Ring ab oder macht ein Foto und meldet dieses bei der zuständigen Markierungszentrale:

Ostdeutschland:
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Fledermausmarkierungszentrale, Postfach 10 05 10, 01076 Dresden
E-Mail: dagmar.brockmann(at)smekul.sachsen.de

oder 

Westdeutschland:
Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig -Leibnitz-Institut für Biodiversität der Tiere-, Museumsmeile Bonn, Adenauerallee 160, 53113 Bonn
E-Mail: T.Jentke(at)leibniz-zfmk.de

Dass sich eine Fledermaus in die Innenräume eines Gebäudes verirrt, kann schon mal vorkommen. Oft passiert das im Spätsommer, wenn Jungtiere auf der Suche nach neuen Quartieren sind und Fenster oder Türen offenstehen. Hier gilt als aller erstes: Ruhe bewahren! Die Fledermaus ist mindestens genau so überrascht wie man selbst, sich plötzlich in einer menschlichen Behausung wiederzufinden. Bitte nicht versuchen, die Fledermaus einzufangen! Einfach das Licht im Raum ausmachen und bei einsetzender Dämmerung das Fenster/ die Tür möglichst weit öffnen.

Ist das Tier am nächsten Tag noch da oder sind mehrere Tiere eingeflogen, wendet man sich an einen regionalen Fledermausexperten. Kontaktdaten für Sachsen finden sich hier.

Schutz von Fledermäusen

Die Gefahren für Fledermäuse sind vielfältig. Neben Fressfeinden wie Marder, Schleiereule, Waschbär und Katze, gehen die meisten Gefahren vom Menschen aus. Quartiere in alten Bäumen gehen durch Fällung verloren, Gebäude mit Fassadenfugen werden saniert, Dachböden mit Holzschutzmittel behandelt. Aber auch Windenergieanlagen und Straßenbau führen teilweise zu hohen Zahlen an Fledermausopfern und Lebensraumverlust.

Weitere Infos gibt es hier

Es gibt also zahlreiche Ursachen für die Bedrohung der Fledermäuse. Von den 25 in Deutschland vorkommenden Arten sind vier Arten vom Aussterben bedroht. Drei Arten gelten als stark gefährdet und weitere fünf Arten sind als gefährdet eingestuft. In Deutschland sind alle Fledermausarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§ 44) streng geschützt.

Grundlegend stehen Fledermäuse einer Sanierung nicht im Wege. Eine frühzeitige Planung ist hier das A und O. Idealerweise wendet man sich mit seinem Anliegen bereits im Vorjahr an die zuständige Naturschutzbehörde/ das Landratsamt seiner Region. In der Regel wird dann ein Fledermausexperte hinzugezogen, der das betreffende Gebäude untersucht und feststellt, um welche Fledermausart und welches Quartier es sich handelt. Zusammen mit dem Bauherren kann anschließend erarbeitet werden, wie die Sanierung „fledermausfreundlich“ ablaufen kann. Sogenannte „Ersatzquartiere“ werden notwendig, wenn das alte Quartier nicht wieder hergestellt werden kann. Die Umsetzung kann ganz individuell gestaltet werden, oftmals werden jedoch Fledermauskästen auf der Fassade montiert oder in die Dämmung integriert.  

Übrigens ist jedes Fledermausquartier nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Fledermäuse zu töten oder deren Quartiere zu zerstören, ist strafbar! Das Eintreten der Verbotstatbestände kann bis zu 50.000 € kosten oder mit Freiheitsstrafe geahndet werden.

Weitere Infos hier.

Am besten eignen sich die Produkte aus Holzbeton, da sie genügend Rauigkeit bieten, damit sich die Tiere festkrallen können, und sehr witterungsbeständig sind. Holzbetonkästen gibt zur Anbringung ans Haus und an Bäumen. Unterschiedliche Modelle diverser Hersteller sind auch in Baumärkten und dem im Internet zu finden. Leider werden dort auch ungeeignete Modelle angeboten, welche beispielsweise zu glatt sind.

Die Montagehöhe sollte mind. 3 Meter betragen. Ein freier Anflug ist besonders wichtig. Fledermauskästen können in alle Himmelsrichtungen angebracht werden. Je nach Jahreszeit, Witterung und Außentemperatur suchen sich die Tiere die geeignetste Stelle aus. Die Anbringung über Fenstern ist nicht empfehlenswert damit sich dort keine "Hinterlassenschaften" sammeln.

Der Landesfachausschuss hat ein Empfehlungspapier zum Einsatz von Fledermauskästen erarbeitet. Dieses bündelt jahrzehntelangen Erfahrungen mit der Methodik und stellt entscheidende Qualitätskriterien heraus. Weitere Infos hier.

Je nach Anbringungsort, Vorkommen von Fledermäusen im Gebiet usw. kann es eine Weile dauert, bis die angebotenen Quartiere angenommen werden. Der Einsatz von Lockmitteln wie mit Fledermauskot beschmierte Bauteile, die Nutzung von altem Holz usw. haben sich nicht als sinnvoll erwiesen. Insofern braucht es einfach Geduld.

Neben den Quartierstätten kann man den Garten auch insektenfreundlich gestalten, da Insekten schließlich die Nahrungsgrundlage für unsere Fledermäuse sind. Hier finden Sie ein paar Tipps:  So fühlen sich Fledermäuse im Garten wohl

Fledermäuse sind nachtaktive Tiere und vermeiden Lichtquellen. Einige Arten wie die Zwergfledermäuse sind bei der Jagd etwas toleranter und jagen oft an den Straßenlaternen nach Insekten (aber selten im direkten Lichtkegel!). Andere Arten wie zum Beispiel das Große Mausohr sind dagegen sehr lichtempfindlich. Grundsätzlich gilt, dass an den Einflügen und im Quartier eine Beleuchtung äußerst bedrohlich ist. Die Tiere fliegen nicht mehr aus dem Quartier aus und verhungern. Daher sollte in den Quartieren und an den Einflugbereichen keine Lichtquelle vorhanden sein.

Problematisch kann die hohe Lautstärke (dB) tatsächlich in direkter Nähe des Veranstaltungsortes sein. Bässe, als tieffrequente Töne, werden sehr weit getragen.

Insofern kann man pauschal schonmal von einer Störung für die Fauna in direkter Nähe ausgehen (Meidungsverhalten) und einen temporären Lebensraumverlust annehmen. Rechtlich relevant wären tatsächlich Quartiere (Wochenstuben) in der Nähe des Veranstaltungsortes. Im Zweifel sollte man sich an das Umweltamt wenden und sich erkundigen, ob eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung vorliegt bzw. beantragt werden muss.

Man kann selbst mit geringem Einsatz zum Schutz der Fledermäuse beitragen. Hilfreich ist es, den Garten möglichst artenreich zu gestalten und Pflanzen anzusiedeln, die nachtaktive Insekten wie Mücken und Nachtfalter - die Lieblingsspeisen von Fledermäusen - anlocken. Geeignete Gehölze sind Liguster, Schneeball und Holunder. Als Stauden bieten sich Phlox, Nachtkerze und Ziertabak an. Auch zahlreiche Sommerblumen wie Lichtnelke, Stechapfel und Weidenröschen sind fledermausfreundlich. Eine Liste mit allen geeigneten Pflanzen bietet der NABU an: So fühlen sich Fledermäuse im Garten wohl

Auch die Bereitstellung eines Fledermauskastens im Garten als potenzielles Quartier ist eine bewährte Methode. Hier gibt es unterschiedliche Modelle im Handel, auch der Selbstbau ist möglich.

Das größte Potenzial bietet wohl das eigene Haus: Von Spalten hinter Fensterläden zu Einflugmöglichkeiten in nicht genutzte Dachböden und Kellerräume. Auch die Hausfassade kann mit Fledermauskästen oder Brettern bestückt werden. Holzverschalungen lassen sich oft einfach in ein ansehnliches Fledermausquartier umwandeln.
Ein regionaler Fledermausexperte kann Sie hier gern beraten. 

Wer möchte, kann man sich um die Plakette „Fledermaus komm ins Haus“ bewerben. Zum Antragsformular geht es hier.

Wichtig ist auch die Meldung von Fledermausquartieren. Nur so können diese geschützt und Verbreitungskarten aktualisiert werden! Regelmäßige Kontrollen geben dann Auskunft über Nutzungsdauer, Besatzzahlen und ggf. weitere Optimierungsmöglichkeiten für die Tiere. Nach einer kurzen Einweisung können Sie einen Teil dieser Erfassungen als Quartierpate auch selbst durchführen! Mehr Infos zum sächsischen Quartierpatenprojekt finden sich hier.

Immer wieder werden auch schwache oder verletzte Fledermäuse gefunden. Die Pflege braucht Erfahrung und vor allem Zeit. Dabei brauchen wir Hilfe! Egal ob Sie selbst in die Fledermauspflege einsteigen wollen oder sich als „Fledermaustaxi“ zum Transport der Tiere zu einem Experten zur Verfügung stellen wollen, hier finden Sie weitere Infos.

Wissenswertes

Fledermäuse im Flug zu beobachten ist gar nicht so schwierig. Einige Arten wie die Zwergfledermaus oder der Große Abendsegler sind oft schon mit der frühen Dämmerung aktiv. Verschwinden die letzten Mauersegler in ihren Nestern beginnt die Zeit der Fledermäuse. Fast wie große Schmetterlinge jagen sie im zackigen Flug ihrer Beute nach. Parkanlagen oder Gewässer bieten sich als Orte an, um die Tiere beobachten zu können.

Möchte man Fledermäuse hören, muss man zu Technik greifen. Ultraschall-Detektoren machen Fledermausrufe hörbar. Hier gibt es unterschiedliche Modelle und Hersteller für kleine und große Geldbeutel. Im Internet finden sich zum Einstieg auch Selbstbaugeräte oder auch einfach Mikrofonaufsätze für das Smartphone.

Das Auffinden von Quartieren gestaltet sich deutlich schwieriger. Oftmals verraten aber die Hinterlassenschaften die Anwesenheit einer Fledermausgruppe. Der dunkle, leicht glänzende Kot besteht aus Insektenresten und ähnelt im Aussehen dem der Hausmaus. Fledermauskot lässt sich aber einfach zerreiben. Anhand des Kotes, seiner Größe und Form kann der Kenner oftmals schon die Fledermausart bestimmen.  

Mehr zur Fledermausbeobachtung gibt es hier.

Fledermäuse benutzen zur Kommunikation und Orientierung in den lichtarmen Abend- und Nachtstunden viele schnell aufeinanderfolgende Ultraschallrufe. Ultraschall bezeichnet eine Klanghöhe, die außerhalb der menschlichen Wahrnehmung liegt. Diese Töne stoßen die Tiere aus Mund und/ oder Nase aus und anhand des aus der Umgebung zurückgeworfenen Echos können  sie Rückschlüsse auf ihre Umgebung ziehen. Sie können so Entfernungen zu Beutetieren, Wasserflächen und Raumgrößen sehr genau einschätzen. Mit 20-110 kHz sind die Ultraschallrufe der Fledermäuse für den Menschen nicht mehr hörbar. Wenn Fledermäuse miteinander kommunizieren, verwenden sind allerdings tiefere Frequenzen, die dann vom Menschen gut wahrnehmbar sind.

Meist hängen unsere Fledermäuse wirklich mit dem Kopf nach unten! Doch heimische Arten trinken kein Blut, sie ernähren sich ausschließlich von Insekten. Auch verfangen sie sich nicht in den Haaren und greifen keine Menschen aus der Luft an. Unsere Fledermäuse sind nicht blind, sie sind durchaus in der Lage mit ihren Augen zu sehen. Fledermäuse sind keine Vögel. Sie gehörten zur einzigen fliegenden Säugetiergruppe auf unserem Planeten.

Fledermäuse gehören mit zu den ältesten Säugetieren auf unserem Planeten. Insbesondere ihr tolles Immunsystem bietet den Tieren eine hohe Anpassungsfähigkeit ge-genüber verschiedenen Umwelteinflüssen und Krankheitserregern. Aus diesem Grund können Fledermäuse auch Reservoir für bestimmte Viren sein, z.B. für Tollwut, ohne selbst daran zu erkranken. Bislang wurde das Virus in einzelnen Tieren und wenigen Arten nachgewiesen. Eine Übertragung auf den Menschen passiert ausschließlich über den Speichel-Blut-Kontakt. Von den Ausscheidungen der Tiere geht keine Gefahr aus. Im Normalfall meiden Fledermäuse den direkten Kontakt mit Menschen. Fundtiere sollten ausschließlich mit Handschuhen oder einem Lappen aufgenommen werden.

Fledermäuse sind Wildtiere und können in seltenen Fällen Krankheiten auf den Men-schen übertragen. Die gefährlichste Krankheit ist die Fledermaus-Tollwut. Der richtige Umgang mit den seltenen Tieren, wie das Tragen von Handschuhen beim Kontakt mit den Tieren, verhindert eine mögliche Übertragung. Studien zeigen, dass im Kot und Urin der Tiere keine ansteckenden Tollwut-Viren vorhanden sind. Selbst im Speichel ist die Virenlast eines infizierten Tieres sehr gering. Weitere Informationen findet man in unserem Merkblatt zur Tollwutschutzimpfung. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich die Kontaktaufnahme zum Hausarzt/Hausärztin oder zur Tollwutberatungsstelle Sachsen

Auch in Bezug auf eine Übertragung von SARS-CoV-2 auf den Menschen konnte bei den europäischen Fledermausarten bisher kein positiv getestetes Tier gefunden werden, trotz einer vollumfänglichen Studie mit sehr vielen beprobten Tieren aus den europäi-schen Ländern. Auch eine Übertragung von SARS-CoV-2 auf die Fledermäuse blieb bei den europäischen Fledermausarten in Labortests erfolglos. Weitere Auskünfte sind im Informationsblatt der Deutschen Fledermauswarte enthalten.

Wie alle Wildtiere können Fledermäuse verschiedene Parasiten besitzen, die aber in den meisten Fällen viel lieber an der Fledermaus bleiben.

Auf der Fledermausschutz Sachsen Seite finden sich aktuelle Termine zu unterschiedlichen Fledermausveranstaltungen. Auch auf der NABU-Seite werden Sie unter „Termine“ fündig.

Publikationen und Flyer mit weiteren Informationen können im Downloadbereich heruntergeladen werden.

Aktuelles zum Fledermausgeschehen in Sachsen gibt es auf unserer Internetseite in der Rubrik „Aktuelle Nachrichten“. 

Wenn Sie dann von den Fledermäusen vollständig in den Bann gezogen wurden, können Sie über das „Quartierpaten-Projekt“ selbst aktiv am Fledermausschutz mitwirken.

Zudem gibt es in Dresden und Leipzig den „Fledermausstammtisch“. Hier treffen sich Interessierte, Ehrenamtler und Experten zum Austausch und zur Planung von gemeinsamen Aktionen. Wer einen der Stammtische besuchen möchte, kann sich hier zum Treffpunkt erkundigen: Fledermausschutz(at)Nabu-Leipzig.de oder porschien(at)Nabu-Sachsen.de.


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OrtVor dem Schloss in Krobnitz, Am Friedenstal 5, 02894 Reichenbach/Oberlausitz OT Krobnitz
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OrtVor dem Barockschloss in Königshain, Dorfstraße 29, 02829 Königshain
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Bioakustik und Netzfang auf der Insel und an der Brücke im Johannapark zur ...
Ort04109 Leipzig
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Über das ganze Jahr verteilt werden Fledermäuse einzeln aufgefunden. Manche Tiere haben sich einfach nur verflogen, viele andere sind verletzt oder unterernährt.

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