Fledermäuse im Mittleren Erzgebirge gesucht!

Die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) passt in winzig kleine Spalten und besitzt Quartiere fast ausschließlich in Menschennähe. | Foto: Dietmar Nill

Sie haben einen alten Keller, Dachboden, Fensterläden, Schiefer- oder Holzverkleidung und ähnliches an Ihrem Haus? Oder darf auf Ihrem Grundstück ein alter höhlenreicher Baum, ein Schuppen oder Holzstapel stehen? Sehen Sie abends in Ihren Garten etwas vorbeihuschen, ausfliegen oder haben generell die Vermutung, dass Fledermäuse heimlich bei Ihnen wohnen? Besitzen Sie die Plakette „Fledermaus komm ins Haus“ oder kennen Sie ein Quartier mit dieser Auszeichnung? Wenn Sie im Altlandkreis Annaberg wohnen und mindestens eine dieser Fragen mit einem JA beantworten können, dann melden Sie sich bitte beim Landschaftspflegeverband (LPV) „Mittleres Erzgebirge“ e.V. (Kontakt s. unten).

Im Gebiet des Altlandkreises Annaberg sind leider nur sehr wenige Informationen zum Vorkommen unserer heimischen Fledermäuse bekannt. Und das, obwohl im Freistaat mittlerweile 22 verschiedene Arten nachgewiesen wurden! Deswegen hat es sich der LPV zur Aufgabe gemacht, allen Hinweisen der Tiere nachzugehen, eigene Kartierungen durchzuführen und diese Daten zentral zu sammeln. Die Erfassungen dienen dem besseren Verständnis über das Vorkommen der Arten und damit auch ihrem Schutz. Denn nur, wenn man weiß wo man sie findet und was ihnen fehlt, kann man sie auch schützen. 

Braune Langohren (Plecotus auritus) suchen ihre Winterquartiere gerne in alten Kellern, wo sie ihre Ohren unter die Flügel klappen um Energie zu sparen. Sichtbar als "kleines Ohr" bleibt der Ohrendeckel. Dabei verkriechen sich die Tiere gerne in Spalten oder hängen, wie im Bild zu sehen, frei an der Wand. | Foto: Elke & Reimund Francke

Fledermäuse sind ortstreue Tiere und behalten Ihre Quartiere oft über Generationen hinweg. Jahreszeitlich bedingt wechseln sie ihre Unterkünfte von warmen, trockenen Sommerquartieren zu feuchten, kalten oftmals unterirdischen Winterquartieren. Die Tiere zu untersuchen stellt somit eine komplizierte Aufgabe dar. Gerade wegen ihrer komplexen Lebensweise ist diese Untersuchung aber von enormer Bedeutung. Eine besondere Rolle spielt die Region des Erzgebirges für die Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii). Wie der Name schon andeutet, ist diese Art bestens an die kalte Witterung angepasst. In Skandinavien ist sie die häufigste Art und zieht zudem als einzige Fledermausart noch nördlich des Polarkreises ihre Jungtiere auf. Aber wie ist ihre Situation im Erzgebirge? Wir wissen, dass diese Art in ihrer Lebensweise eine starke Bindung an menschliche Bebauungen besitzt und darum stark gefährdet ist. Beliebte Hangplätze sind verschieferte Schornsteine – also: Augen aufhalten!


Wenn Sie uns unterstützen möchten, erreichen Sie uns unter:

Landschaftspflegeverband Mittleres Erzgebirge e.V. 

Am Sportplatz 14

09456 Mildenau

Tel: 03733 596 77 0

Fax: 03733 596 77 17

E-Mail: info@lpvme.de

Facebook: www.facebook.com/LPVME/


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Über das ganze Jahr verteilt werden Fledermäuse einzeln aufgefunden. Manche Tiere haben sich einfach nur verflogen, viele andere sind verletzt oder unterernährt.

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