Fledermausstau im Winterquartier

Wasserfledermäuse im Winterquartier | Foto: Ulrich Zöphel

Die in unterirdischen Quartieren überwinternden Fledermausarten wie Wasser-, Fransenfledermaus und Großes Mausohr sind stark innerlich gesteuert, wann sie endgültig aus dem Winterschlaf erwachen und die Winterquartiere verlassen. Die einzelnen Arten wandern schwerpunktmäßig zu unterschiedlichen Zeitpunkten ab. Zu den "Spätaufstehern" gehört auch die seltene Bechsteinfledermaus. Das Tier auf dem Foto ist am Unterarm etwas mit Lehm verschmiert, was darauf hindeutet, dass es in einer tiefen Spalte überwinterte.

An den Flughäuten der Bechsteinfledermaus sind leichte Lehmreste zu erkennen, was auf eine Überwinterung in einer Mauerspalte hindeutet. | Foto: Ulrich Zöphel
Lehmspuren sind auch an den Flügeln einzelner Wasserfledermäuse zu erkennen. | Foto: Ulrich Zöphel

In einem Stolln bei Brand-Erbisdorf wird die Abwanderung aus dem Winterquartier seit einiger Zeit mittels einer Lichtschranke überwacht. Der Abflug erfolgt im Wesentlichen ab Mitte Februar bis Ende April. Das Gros der Tiere verlässt das Quartier zwischen Mitte März und Mitte April. Dann wandern in nicht zu kalten Nächten zwischen 100 und 200 Tieren aus dem Stolln ab. Abwandernde Tiere treten dann auch nahe am Mundloch stärker in Erscheinung, nachdem sie ihre versteckten Winterquartierplätze verlassen haben. So bildete sich auch diese Traube aus über 200 Wasserfledermäusen sowie einigen Mausohren und Fransenfledermäusen. Die lethargischen Tiere hängen dicht zusammengedrängt. Die größeren Mausohren sind in dieser Gruppe gut zu erkennen. Mindestens ein Tier (siehe Nahaufnahme) trägt in der Nasenpartie einen deutlichen weißen Pilzbefall, der in Nordamerika zu einem Massensterben bei Fledermäusen führt. Wahrscheinlich wurde dieser Pilz vom Menschen aus Europa nach Amerika verschleppt.

Seltener Anblick: Zahlreiche Wasserfledermäuse sammeln sich während der Abwanderungsphase nahe dem Eingang vom Winterquartier. Darunter befinden sich auch einzelne Tiere der Fransenfledermaus und des Mausohrs. | Foto: Ulrich Zöphel
Weiße Flecken in der Gesichtspartie des Mausohrs weisen auf einen Schimmelbefall hin. Bekannt ist dieses Erscheinungsbild unter dem Begriff White-Nose-Syndrom. | Foto: Ulrich Zöphel

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Diese Maßnahme wurde 2018–2020 mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Die Förderung erfolgt durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft.