Gruppenfoto der Tagungsteilnehmer im Schloss Mansfeld. | Foto: Joachim Frömert
Die letzte Arbeitstagung der Fledermausmarkierer fand im Jahr 2016 statt. In der Zeit danach war es nicht möglich, unter anderem durch die Coronapandemie, ein Treffen zu organisieren. Die Veranstaltung wurde vom AK Fledermäuse Sachsen-Anhalt e. V. und der Deutschen Fledermauswarte e. V. unterstützt.
Der Leiter der FMZ Dresden, Dr. Ulrich Zöphel, stellte in seinen Ausführungen klar, dass es europa- bzw. weltweit einmalig ist, dass die Anwärter als wissenschaftliche Fleder-mausmarkierer in Ostdeutschland durch die FMZ Dresden geprüft und benotet werden.
Im Berichtszeitraum, in den Jahren 2017 bis 2023, erfolgten fünf Prüfungstermine.
Ein maßgeblicher Tagesordnungspunkt der Veranstaltung war die Frage, wie sich die Qualität der Fledermaus-Flügelklammern seit dem Jahr 2016 entwickelt hat und welche Erfahrungen mit den Neuerungen vorliegen, um künftig Verletzungen an Fledermäusen noch weiter zu minimieren. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass mit der Einführung der T-Flügelklammer seit dem Jahr 2017 nachweisbare Verletzungen bei M. dasycneme, N. leisleri, V. murinus und E. serotinus gegen Null gingen! Um z. B. die Verletzungsgefahr bei M. bechsteinii zu reduzieren, wird die T-Klammer und nicht mehr die V-Klammer eingesetzt, wie von U. Hoffmeister seit fünf Jahren erfolgreich praktiziert.
Die Fledermausmarkierung ist eine wesentliche Methode, um Langzeituntersuchungen zu begleiten, um Aussagen z. B. über die Populationsdynamik, die sozialen Beziehungen der Individuen untereinander, Quartierverbünde, Altersstrukturen usw. zu erhalten. In diesem Zusammenhang wurden Untersuchungsergebnisse aus Langzeitprojekten vorgestellt und der artenschutzfachliche Wert hervorgehoben.
Ein nicht unwesentlicher Programmpunkt war der Umgang sowie die Verwaltung und Auswertung der Fülle der erhobenen Markierungsdaten. Hierzu gab es vom Referenten Dr. Reinhard Klenke wertvolle Anregungen. In diesem Zusammenhang ist geplant, eine Schulung zu diesem Thema und darüber hinaus zu den Programmen BatBase und MultiBase durchzuführen.
Bei der Betrachtung der Populationsentwicklungen mit Hilfe der Fledermausmarkierung in Langzeituntersuchungen wurden mehrere Schwerpunkte gesetzt.
Die Daten sind zur Zeit bei folgenden Arten ungenügend: V. murinus, E. nilssonii, E. serotinus, N. leisleri, M. dasycneme, P. pygmaeus sowie bei den „Bartfledermaus“-Arten M. alcathoe, M. brandtii, und M. mystacinus.
Grundsätzlich sollten die fernmigrierenden Arten im Rahmen des Fledermauszugprojektes markiert werden, insbesondere in Hinblick auf den artenschutzrechtlichen, nicht unkritischen massiven Ausbau der Nutzung der Windenergie in Wäldern.
Vereinbart wurde, dass im Jahr 2025 mit Unterstützung von Ralf Koch, in Mecklenburg-Vorpommern die nächste Arbeitstagung der Fledermausmarkierer der FMZ Dresden organisiert wird.
Text: Bernd Ohlendorf