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Wie bereits in den Jahren zuvor, haben sich Mitglieder des LFA Fledermausschutz Sachsen und weitere Fledermausinteressierte im Sommer wieder zu ehrenamtlichen Erfassungen getroffen. Vorrangiges Ziel dabei ist es, Kartierlücken zu schließen und insbesondere die Datenlage in ausgewählten Regionen zu aktualisieren.
Vom 24.-26. Juli 2020 fanden sich 15 Fledermausinteressierte und einige Gäste zum 1. Leipziger Alpenfledermauscamp zusammen. Nachdem in den letzten Jahren Quartiere der Alpenfledermaus in Leipzig-Paunsdorf gefunden worden, lag der Fokus des Camps auf der bioakustischen Kartierung im Umfeld des Quartiers. Diese konnte gleich mit einer Ausflugbeobachtung an einem aktuell besetzten Quartier der Alpenfledermaus beginnen, welches den Teilnehmer*innen durch ein am Vorabend besendertes Weibchen der Art bekannt war. Im weiteren Verlauf des Abends schwärmten mit Fledermausdetektoren ausgerüstete Kleingruppen aus und wiesen die Alpenfledermaus an mehreren Stellen im Stadtteil nach. Die gesammelten Daten wurden am Samstag während eines Rufanalyse-Workshops dann gemeinsam ausgewertet. Am Samstagabend fand außerdem noch ein Netzfang an Gewässern im naturnahen Abtnaundorfer Park statt. Durch die Campteilnehmer*innen konnten mit Breitflügelfledermaus, Wasserfledermaus, Kleinabendsegler, Großem Abendsegler, Rauhautfledermaus, Zwergfledermaus, Mückenfledermaus und Braunem Langohr insgesamt 8 Fledermausarten nachgewiesen werden.
In zweiter Ausgabe fand vom 07.-09. August 2020 wieder eine Fledermauserfassung in der Sächsischen Schweiz statt. Letztes Jahr noch als Alpenfledermauscamp angekündigt, bestand dieses Jahr der Fokus darin Fledermausfänge am Mittelhang durchzuführen.
Insgesamt 24 Fledermausinteressierte und zwei Gäste trafen sich in Bad Schandau und unternahmen am Freitag- und Samstagabend Fledermauserfassungen an insgesamt sieben Standorten bei Bad Schandau, Halbestadt, Königstein, Ostrau und Sellnitz. Dabei konnte der Kenntnisstand gegenüber dem Vorjahr erweitert werden und so sind nun mittlerweile 15 Fledermausarten in der Sächsischen Schweiz belegt: Zwerg- und Mückenfledermaus, Mausohr, Bechstein-, Teich-, Wasser-, Fransen-, Brandt- und Nymphenfledermaus, Nord- und Breitflügelfledermaus, Abendsegler, Braunes Langohr, Mopsfledermaus und die Kleine Hufeisennase. Bei 10 Arten weiß man um deren Reproduktion im Gebiet, bei zwei weiteren Arten wird dies außerdem vermutet.
Unterstützt wurde die Aktion durch den Arbeitskreis Fledermäuse Sachsen-Anhalt.
Gutes Wetter für eine Fledermauserfassung hatten wir außerdem am 21.-23. August 2020 in der Dübener Heide. Dabei verteilten wir uns am Freitag- und Samstagabend mit 22 Teilnehmern und einigen Gästen auf 10 Fangstandorte. Die Flächen lagen vornehmlich in den bewaldeten Gebieten Staatsbetrieb Sachsenforst und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Es gelang der Nachweis von 14 Fledermausarten, wodurch in 5 Messtischblattquadrandten der Kenntnisstand aktualisiert werden konnte. Bei allen gefangenen Fledermausarten darf von Reproduktionskolonien im Untersuchungsraum ausgegangen werden: Großer Abendsegler, Kleinabendsegler, Zwerg-, Mücken- und Rauhautfledermaus, Nymphen-, Wasser-, Fransen- und Brandtfledermaus, Breitflügel- und Mopsfledermaus, Graues und Braunes Langohr sowie das Mausohr.
Nachdem es sich von Freitag zu Samstag etwas abgekühlt hatte, konnten Tagesaktivitäten aufgenommen werden. Darunter wurden mit zwei Teams die Fledermauskästen im Roitzscher Wald kontrolliert. Neben Fledermäusen findet man hier auch alljährlich Meisen- und Hornissennester, Spinnen sowie Puppen von Faltern.
Auch im kommenden Jahr sind wieder Erfassungsaktionen geplant. Wann und wo es hingeht, erfährt man hier.
Über das ganze Jahr verteilt werden Fledermäuse einzeln aufgefunden. Manche Tiere haben sich einfach nur verflogen, viele andere sind verletzt oder unterernährt.
Spende für den Fledermausschutz