Das war der Winter
Mausohren im Winterschlaf | Foto: Bianka Schubert
Der meteorologische Frühling ist da und die Zeit des Winterschlafes unserer Fledermäuse neigt sich dem Ende zu. Aktuell beginnt bereits die Abwanderung der Tiere aus ihren Winterquartieren.
Nach Kontrollen in Zittau, Dahlener und Dübener Heide im Dezember 2019 folgten im Januar Winterquartier-Besuche in der Sächsischen Schweiz sowie im Osterzgebirge. Weitere Kontrollen folgten in Leipzig, dem Umland, später Ostsachsen sowie der Gebirgsregion.
Was in den letzten Wochen und Monaten so los war, wird in den folgenden Bildern gezeigt:
Am 23.01.2020 waren wir in Leipzig unterwegs. Wer hätte gedacht, dass im Kolumbarium auf dem Südfriedhof Fledermäuse überwintern? | Foto: Bianka Schubert
Unser fleißiger Fledermausschützer Wolfgang Kulick aus Leipzig sucht Spalten und Kästen nach überwinternden Fledermäusen ab. | Foto: Bianka Schubert
Durch das Quartierpaten-Projekt sind wir in ganz Sachsen unterwegs. Gemeinsame Quartierkontrollen mit Quartierpaten, ehrenamtlichen Fledermausschützern, Naturfreunden und auch neuen Fledermausinteressierten bieten Anlass zum Lernen, Erfahrungsaustausch und um neue Ideen zu besprechen. Insbesondere das Eintauchen in die verschiedenen unterirdischen Welten lassen immer wieder staunen.
Hinter der Wandschale im Kolumbarium haben sich zwei Braune Langohren (Plecotus auritus) versteckt. | Foto: Bianka Schubert
Nach den Kontrollen in Leipzig wurden Höhlen im Erlbachtal auf Fledermausvorkommen inspiziert. Es war nicht sehr kalt an diesem Tag und diese Fransenfledermaus (Myotis nattereri) putzmunter und abflugbereit. | Foto: Bianka Schubert
Nur einen Tag später, am 24.01.2020, wurden Quartiere in der Löbauer Region in Augenschein genommen. Hier zeigte sich der Winter schon mehr von seiner fröstigen Seite. | Foto: Bianka Schubert
Während der Kontrollen werden neben Fledermäusen allerdings auch andere Mitbewohner registriert. Häufig sind in den WInterquartieren Amphibien, Spinnen, Frostspanner, Zackeneulen und auch einige Schnegel zu sehen. In dieser Höhle bei Ebersbach befinden sich weit über 30 Schnegel - ein wahres Paradies für Mollusken-Freunde. | Foto: Bianka Schubert
Winterquartierrunde im Bahretal am 25.01.2020: Ein gut versteckter Tunnel bietet Unterschlupf für Wasserfledermaus, Mausohr und dieses Jahr zum ersten Mal für die Kleine Hufeisennase. | Foto: Bianka Schubert
Das Bahretal ist ein Hotspot in Sachsen zum Vorkommen der Kleinen Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros). Überraschenderweise befanden sich in diesem einen Quartier, das sonst im Winter nur spärlich besetzt ist, über 80 Tiere. Da dieser Keller sonst etwas kälter ist, wird der hohe Besatz der Kleinen Hufeisennasen insbesondere auf den milden Winter zurückgeführt. | Foto: Bianka Schubert
Eine große Überaschung hielt die Grube Tannenberg bereit. Schon seit einigen Jahren ist regionalen Fledermauskennern bekannt, dass Tiere das Bergwerk zur Überwinterung aufsuchen. Am Eingangsbereich des Besucherbergwerkes wirbt eine Informationstafel für die flattrigen Mitbewohner. Nicht mehr als 15 Tiere wurden in den vergangenen Jahren jeweils zu den Kontrollen gezählt. Das sollte sich am 01.02.2020 ändern: insgesamt 90 Fledermäuse wurden bei dieser Begehung gezählt und von einem Vielfachen mehr ist auszugehen, wenn man bedenkt, dass nicht alle Bereiche kontrollierbar sind. Die Grube Tannenberg bietet Quartier für Großes Mausohr, Fransenfledermaus, Wasserfledermaus, Brandt- und Bartfledermaus, Braunes Langohr und Nordfledermaus.
Durchgang im Besucherbergwerk Grube Tannenberg. | Foto: Bianka Schubert
Zwei Große Mausohren (Myotis myotis) kuscheln sich im Winterschlaf zusammen. | Foto: Bianka Schubert
Rücken an Rücken kann schon sehr verzücken - wie diese beiden Fransenfledermäuse (Myotis nattereri) zeigen. | Foto: Bianka Schubert
Was war zuerst da: die Kabel oder die Fransenfledermaus (weißer Bauch dahinter)? Fledermäuse suchen sich machmal komische Schlafplätze, aber vielleicht ist es ein guter Schutz vor Prädatoren. | Foto: Bianka Schubert
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren wir am 05.02.2020 im Erzgebirge unterwegs. An den Greifensteinen zauberte viel Neuschnee am Vormittag eine Winterzauberlandschaft.
Im Neuschnee stapfte der Kontrolltrupp zu den Winterquartieren. | Foto: Bianka Schubert
Der Eingang der Winterquartiere kann häufig ungemütlich und nicht einladend sein. Unser fleißiger Fledermausschützer Heiko Goldberg geht vor. | Foto: Bianka Schubert
Kontrollen in den Winterquartieren können nur mit einer geringen Personenanzahl durchgeführt werden, da sich die kleinen Höhlen und Gänge schnell erwärmen und Fledermäuse aufwachen können. Angeleitet wurde die Begehung durch den regionalen Höhlenexperten Jürgen Bochmann. | Foto: Heiko Goldberg
Achtung: Nicht anstoßen! Bei der Begehung in den Kriechgängen gilt es oft in mehrerer Hinsicht auf die Umgebung achtzugeben. Hier haben sich zwei Mausohren (Myotis myotis) gut sichtbar positioniert. | Foto: Heiko Goldberg
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